Vereinsgeschichte

Geprobt wird jede Woche jeweils zwei bis drei Stunden. “Das muss auch sein”, sagt Petra von Cölln. Was nicht heißt, dass nicht jeder mal durch Beruf oder Urlaub verhindert sein kann. Damit muss die Regie bei der Erstellung des Probenplans leben. Leseproben, Stellproben, durchspielen, zusätzliche Wochenendproben vor der Aufführung. Bis ein Stück durchgearbeitet ist, bis sich der Premierenvorhang öffnet, dauert es etwa ein dreiviertel Jahr. Bei den Proben geht es indes nicht immer bierernst zu. Die Atmosphäre muss stimmen. Wie schon erwähnt, Theaterspielen soll Spaß machen.

Wenn nach der Aufführung am Ende des Jahres die Winterpause beginnt, geistert bei den ersten schon im Kopf, “was machen wir als Nächstes, Märchen, Komödie, Sketche?” Dann dauert es nicht lange, und das Spiel beginnt von neuem: Theaterverlage anschreiben, Ansichtsexemplare schicken lassen, Stücke aussuchen, Regie und Rollen besetzen. “Ein gruppendynamischer Prozeß, der sich über mehrere Wochen hinzieht”, sagt Manfred Teitge. Schwierig sei es schon mal, wenn die optimale Besetzung bei einem anderen Vereinsmitglied besser aufgehoben sein könnte, räumt er ein.

Ausstattung mit Einfallsreichtum

“Ein Regal hat schon 15-mal mitgespielt. Immer wieder wurde es umgemodelt”, beschreibt Teitge an einem Beispiel lächelnd die Möglichkeiten, die die Laienspielbühne in Ausstattungsfragen hat. Da sie finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, kommt es auf Kreativität an oder auf die Bereitschaft, von zu Hause mal Bilder, grüne Pflanzen oder den einen oder anderen Teppich mitzubringen. Ob wahr oder gut erfunden: Ein Theatervereinsmitglied hat mal Esstisch und Stühle ausgeliehen und musste für eine Weile zu Hause im Stehen in der Küche essen. Zur Standardausrüstung der Unterfeldmäuse gehören fünf verschiedene Sofas. Flohmärkte entpuppen sich Fundgrube. Manchmal tun’s auch Karnevalsgeschäfte. Wo anders findet man so viele Accessoires wie Teufelsgabel, Teufelsperücken und Sonstiges für das Stück vom Teufel mit den drei goldenen Haaren, wenn nicht dort.

Beim Kalif Storch, wo es mit entsprechenden Stoffen und allerlei orientalischem Kleinkram möglichst stilecht aussehen sollte, ging es richtig ins Geld. Wenn sich in dem großen Kostümschrank nichts Passendes findet, wird auch schon mal privat etwas dazugekauft. Zudem gibt es Frauen, die bereit sind, sich in das Nähen von Kostümen hineinzuknien. Wie überhaupt die Unterfeldmäuse eine Reihe vielseitig verwendbarer Mitglieder unter sich haben. “Wir machen alles selbst. Bühnenbild, Technik. Alle hier sind handwerklich begabt”, stellt Manfred Teitge fest.

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